Hilfe für die Ärmsten der Armen Indiens – Stiftungsgründung

Auf ihren Reisen durch Indien begegnete Dr. h.c. Erika Sailer erstmals Menschen mit Cleft. Sie gehören zu Indiens Ärmsten.

Auf ihren Reisen durch Indien begegnete Dr. h.c. Erika Sailer, damals noch in der Textilbranche erfolgreich, erstmals Menschen mit Cleft. Sie gehören zu Indiens Ärmsten. Zur materiellen Not kommt die gesellschaftliche Ausgrenzung hinzu, die Ablehnung von Freunden und Familie. Ihr Schicksal liess sie nicht mehr los. Als sie eines Tages den kleinen Ranga traf, einen elfjährigen Jungen mit Cleft, beschloss sie, ihm durch eine finanzierte Operation in Zürich zu helfen. Einen Teil der Kosten konnte sie durch Spenden sammeln, doch die grösste Summe bezahlte sie selbst privat. Prof. Sailer von der Notwendigkeit zu überzeugen, war noch der leichteste Teil ihrer Aufgabe – wirklich kompliziert war es, die behördlichen Genehmigungen zu bekommen und Rangas Ausreise zu organisieren.
 

Doch Erika Sailer war zäh, stellte monatelang Anträge und sammelte währenddessen Spenden für Rangas Operation. „Das war unglaublich“, staunt Prof. Sailer noch heute. „Von ihrem Engagement waren wir alle äusserst beeindruckt – ich selbst am allermeisten.“ Und schliesslich setzte sie sich auch durch: Ranga konnte in Zürich operiert werden.
 

Und tatsächlich: Schon nach wenigen Tagen konnte Ranga selbst im Spiegel das Ergebnis sehen – und konnte sein Glück kaum fassen: Die Spalte, die sein ganzes bisheriges Leben bestimmt und ihn in seinem Umfeld zu einem Aussenseiter gemacht hatte – sie war nicht mehr da. Zaghaft versuchte er ein Lächeln. Und es ging! Ranga war nicht nur unendlich dankbar, sondern auch motiviert wie nie zuvor, etwas aus seinem Leben zu machen. „Er hat dann alles nachgeholt“, berichtet Erika Sailer voller Stolz, „er hat richtig zu sprechen und zu essen gelernt, hat in der Schule aufgeholt, hat Freunde gefunden und schliesslich – was er nie zu hoffen gewagt hatte – eine Anstellung in einem Hotel. Er hat mir Fotos von sich geschickt, wie er da steht, jeden Tag ganz stolz in seiner Uniform und im Foyer die Gäste mit einem herzlichen Lächeln in Empfang nimmt. Ganz toll.“


 

Ohne eine Operation wäre das undenkbar gewesen. „Durch ihn bin ich überhaupt erst auf das Schicksal der Cleft-Kinder aufmerksam geworden“, sagt Prof. Sailer. „Durch ihn bin ich nach Indien gekommen, was mich zutiefst beeindruckt hat. Die Schönheit des Landes ebenso wie die erschütternde Armut der Menschen dort. Da mussten wir etwas tun. Und da wir nicht alle Kinder wie Ranga in die Schweiz holen konnten, brachten wir mit den Cleft-Zentren die Hilfe zu ihnen.“ Und so war Ranga das erste Kind, dem Prof. Sailer durch eine Cleft-Operation helfen konnte. Das erste vieler tausend Leben, das durch ihn und sein Spezialisten-Team zum Guten wendete.